Du haderst manchmal mit deinen Entscheidungen? Sie fühlen sich nicht wirklich stimmig an?

Das ist ein Fall für ein Inneres Team Coaching.

Kennst Du das auch? Du willst eine Entscheidung treffen und kannst dich nicht entscheiden zwischen verschiedenen Optionen. Es ist, als wenn verschiedene Stimmen in Deinem Kopf einen permanenten Dialog halten würden. Eine Stimme zweifelt, eine Stimme will in die eine Richtung, eine weitere Stimme in die andere Richtung.

Wir alle kennen das, oder? In der Psychologie bezeichnet man dieses Phänomen als Ich-Zustände. Ich-Zustände beschreiben konsistente Glaubenssätze und Verhaltensmuster, die sich im Leben öfter bewährt haben und daher immer wieder von der jeweiligen Person genutzt werden. Das Verhalten einer Person wird von verschiedenen Ich-Zuständen geprägt, die sich stark voneinander unterscheiden und situationsspezifisch zum Einsatz kommen. Viele Klienten sind sich dieser Ich-Zustände nicht bewusst und lernen im Coaching, diese zu entdecken und bewusst einzusetzen.

Beispiel 1: Ein Projektleiter äußert sich im Coaching in einer für mich als sein Coach schwer zu akzeptierenden Weise über seine Kollegin. Ich frage ihn, wie sich seine Haltung auf die Arbeitsbeziehung zu der Kollegin auswirkt. Er reagiert zunächst mi Unverständnis und verweist darauf, dass er das der Kollegin ja niemals direkt sagen würde, sondern nur mir im Vertrauen.

Trotzdem macht er sich auf die Suche nach dem Ursprung dieser Haltung. Er entdeckt seinen inneren Antreiber, einen typischen Ich-Zustand, der sehr fordernd auftritt, hohe Ansprüche und dafür wenig Geduld hat und auch mal verletzend sein kann.

Der Projektleiter erzählt, dass er früher im Rocker-Millieu unterwegs war. Um dort raus zu kommen, musste er sehr konsequent sein in der Abgrenzung von anderen Menschen und sich selbst sehr stark fordern. Der Ich-Zustand des inneren Antreibers spielte also eine wichtige Rolle in seinem Leben. Wenn der Antreiber aber im heutigen Geschäftsleben seine Haltung zu anderen Menschen prägt, entsteht sehr viel zwischenmenschliche Spannung und es kann zu Vertrauensverlust und Verletzungen kommen.

Beispiel 2: Eine Führungskraft hadert immer wieder mit seiner Arbeitsorganisation, will aber gleichzeitig ständig bei allen Themen im Loop sein. Solange er im Dienst ist, treibt ihn der Ich-Zustand, nennen wir ihn den inneren Navigator, an, alles auf seinem persönlichen Radarschirm zu haben, was seinen Bereich betrifft. Ein Stück Perfektionist und Kontrolleur spielen hier auch mit.

Beispiel 3: Eine Führungskraft ärgert sich über grenzüberschreitendes Verhalten einer Mitarbeiterin. Diese tritt fordernd und ungehalten auf und verschiebt so die Grenzen immer weiter zu ihren Gunsten. Die Führungskraft traut sich nicht, unhöflich zu sein, wie sie es formuliert. Der Ich-Zustand der inneren Tochter, die als Mädchen zu Höflichkeit erzogen wurde und dafür in ihrer Kindheit Anerkennung bekommen hat, steht ihr in ihrer heutigen Rolle als Führungskraft im Weg.

Im Coaching erlebe ich diese Form der inneren Dialoge immer wieder. Es ist regelmäßig erhellend und sehr befreiend für die Klienten, wenn sie sich dessen bewusst werden.

Aufbauend darauf bringe ich dann die Metapher des inneren Teams ins Spiel. Friedemann Schulz von Thun hat diesen Begriff geprägt. Die Ich-Zustände stellen das innere Team dar. Es ist wie eine Bühne, auf dem sich ein Theaterspiel entfaltet, in dem die Ich-Zustände wie ein Ensemble unterschiedliche Rollen spielen.

Wichtig für die Verbesserung der eigenen Entscheidungsfähigkeit ist es , den Spielern des Ensembles einen Platz in einer bestimmten Szene zuzuweisen. Das ist die Rolle des inneren Regisseurs (Steuerposition im Seitenmodell von Gunther Schmidt).

Der innere Regisseur hat die Aufgabe, aus einer Haltung von innerer Sicherheit mit Überblick die Rollen und das Spiel der verschiedenen Mitglieder des inneren Teams zu wertschätzen und dem Ganzen gleichzeitig Struktur zu geben, so dass die Handlungsfähigkeit gesichert ist.

Eine Anweisung des inneren Regisseur an den inneren Antreiber könnte also lauten: „danke für deine unbändige Kraft und Energie, lieber innerer Antreiber. Wir wissen alle, dass du sehr wertvolle Momenten in diesem Spiel hast. Und im Moment leg doch bitte eine Pause ein. In diesem Akt kommst du nicht vor. Nimm also bitte Platz im Zuschauerraum und gedulde dich, bis deine Szene kommt. Ich sage dir dann Bescheid.“

Eine Anweisung an die innere Tochter könnte lauten: „liebe innere Tochter, du bist eine Quelle von Ruhe und Empathie in unserem Stück. Und der Spannungsbogen verlangt es, dass jetzt etwas Drama ins Spiel kommt. Wir werden jetzt eine Szene spielen, in der es um Grenzverletzung und Grenzverteidigung geht. Dabei kommen deine Stärken nicht zum Tragen. Setzt dich gerne einen Moment zu mir und schaue, was auf der Bühne passiert.“

Das dahinterliegende Konzept heißt Dissoziation, der Klient betrachtet seinen eigenen Ich-Zustand objektiv wertschätzend von außen, also als Regisseur oder Spielleiter. Damit lernt der Klient zwischen den Zuständen zu wechseln und sich nicht als Opfer seiner Zustände zu sehen. Insbesondere der Wechsel in die Rolle des Regisseurs sorgt in Stresssituationen für Entspannung und Handlungsfähigkeit.

Letztlich ermöglicht diese Objektivität, klar zu benennen, welches Mitglied des inneren Teams im Moment das Sagen hat. Das führt dazu, dass mehr Klarheit entsteht in der Beurteilung von Situationen. Diese Klarheit fördert letztlich die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen zielorientierte und im inneren Erleben stimmige Entscheidungen zu treffen.

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