Schritt 1: Bestandaufnahme – was ist dir wichtig und wo stehst du?

Mach dir klar, was die wichtigen Dinge in deinem Leben sind, die du verbessern willst. Du kannst berufliche Dinge in den Fokus nehmen, weil du Themen effektiver abarbeiten willst, oder private Aspekte wie Familie und Freunde mit aufnehmen.

Nimm dir fünf bis sieben Kategorien vor und baue dir ein Netzdiagramm. Meine wichtigsten Kategorien sind: Familie, Kunden, Akquise, Social Media, Finanzen, Spiritualität und Weiterbildung.
Wo stehst du auf den Achsen heute? 10 ist optimal 😀, 1 ist grottig 🙁.
Sei ehrlich zu dir. Wie würdest Du den Status Quo beschreiben?

Schritt 2: Ohne Vision und Ziele keine Produktivität.

Jetzt hast du die Kategorien klar und den Status Quo hoffentlich notiert.

Wo willst du hin? Ohne Vision keine Energie.

Was sind gute Ergebnisse in 30 Tagen, in 90 Tagen, in 1 Jahr?

Warum sind die diese Ergebnisse wichtig?

Denk mal in Rollen: Wer willst du sein, für die Firma, für deine Familie, für Freunde, für den Verein? Wer willst du für deine Mitarbeitenden sein?

Die Hirnforschung hat nachgewiesen, dass Erfüllung und Glück vor allem aus dem Beitrag entsteht, den man für andere Menschen oder ein höheres Gut erbringt. Man nennt das Selbsttranzendenz.

Schritt 3: Maßnahmenplanung

Wenn du weißt, was du erreichen willst und warum dir das wichtig ist, ist es Zeit für die Aktionsplanung.

Was sind die 3-5 „must do“ Aufgaben, die auf das Ergebnis einzahlen?

Wer kann dich dabei unterstützen?

Dann geht es darum, einen Wochen- und Tagesplan zu erstellen.

Wie lange willst du dir Zeit nehmen pro Aufgabe? Oder anders rum, wieviel Zeit hast du für diese Aufgabe?

Das nennt man Time Boxing.

Wichtig: einmal in der Woche solltest du eine „Hour of Power“ in deinen Kalender aufnehmen. Das ist die Stunde, in der du reflektierst, was in der letzten Woche gut gelaufen ist und wie du die nächste Woche planen willst.

Auch hier noch einen Tipp aus der Hirnforschung: dein Gehirn wird tausend Gründe finden, warum du die Zeit für diese Stunde nicht investierst. Mach dir diese Gedanken und Gründe klar. Bewusstheit schützt vor dem Autopiloten. Denke immer daran, warum es dir wichtig ist, die Ergebnisse zu erzielen.

Schritt 4: Mit Hindernissen umgehen lernen

Wenn du die Maßnahmen geplant hast, passiert? Bei einigen erst einmal nichts. Warum? Weil man sich nicht ehrlich mit den Hindernissen beschäftigt hat.

Ich habe dafür doch keine Zeit, zu viele dringende Themen sind auf meinem Tisch.

Ich kann nicht anders, ich muss Geld verdienen, um das Haus abzuzahlen.

Ich schaffe es einfach nicht, mich hinzusetzen.

Okay fair enough, das sind alles gute Argumente.

Aber am Ende geht es immer wieder auch um Gewohnheiten. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Diese Gewohnheiten sorgen dafür, dass unser Gehirn weniger Energie verbraucht. Das ist genau das, was user Gehirn für uns leisten will, den Energieverbrauch reduzieren.

Aber bringt dich das weiter?

Bewusstheit ist der erste Schritt. Dann kommt der zweite Schritt.

Gabriele Oettingen hat das mentale Kontrastieren in das WOOP-Modell einfließen lassen. Das sind „Wenn..dann Sätze“.

Wenn ich bisher am Freitag um 15:00 Uhr nach getaner Arbeit den Impuls verspüre, Social Media Posts zu lesen, dann erinnere mich daran, wie wichtig die Planung der nächsten Woche für mein persönliches Wohlbefinden ist und nehme mir mindestens 5 Minuten Zeit, um die Woche zu reflektieren.

Meine Erfahrung ist, wenn man einmal anfängt, dann geht es auch weiter. Dann ist das Gehirn im Arbeitsmodus und macht einfach weiter.

Hier gibt es noch ein Video, in dem ich das WOOP-Prinzip in 5 Minuten erkläre. Probier es einmal aus.

Schritt 5: Prokrastination vermeiden

Wenn das nun trotzdem nicht funktioniert, musst du vielleicht tiefer in die Gewohnheiten absteigen. Insbesondere, wenn es um Prokrastination, also Aufschieberitis geht.

Hier geht es darum, die eigenen Gewohnheiten zunächst zu analysieren.

Was sind eigentlich die Auslöser? Wie genau machst du es, dass du nicht anfängst? Lässt du dich ablenken? Dann versuche, externe Reize wie e-mails, WhatsApp Nachrichten etc. zu vermeiden. Schalte alle Push-Nachrichten aus.

Gibt es einen inneren Schweinehund? Gehst du also in einen inneren Dialog mit dir selbst, in deren Folge du dich nicht aufraffen kannst?

Eine gute Idee, die James Clear in seinem Buch „Die 1%-Methode“ beschrieben hat, geht wie folgt:

Fange mit dem kleinstmöglichen ersten Schritt an. Dann bleibe dran und mache den nächsten Schritt.

James Clear beschreibt in seinem Buch, dass man auf dem langen, mühsamen Weg zum Abnehmen vielleicht erst einmal nur mit dem Auto zum Fitness-Studio fahren sollte. Am nächsten Tag dann reingehen. Am übernächsten Tag wirklich umziehen, am vierten Tag tatsächlich 10 Minuten trainieren und so weiter.

Ich selbst habe die Angaben zur neuen Bemessung der Grundsteuer lange liegen lassen. Schritt 1 war dann die Elster-Anmeldung. Danach passierte bei mir Monate nichts. Schritt 2 war die Daten zum Grundstück aus dem Internet rauszusuchen, dann das Video anschauen, dann das Formular öffnen und dann kam ich in den Flow und ich habe es innerhalb von 2 Stunden durchgezogen für zwei Gebäude in zwei Bundesländern.

Ich habe eigentlich mein Gehirn ausgetrickst durch die Strategie der kleinen Schritte.

Noch eine  gute Idee aus der „Die 1%-Methode“:

Nutze Erinnerungshilfen. Das kann ein Gegenstand auf deinem Schreibtisch sein, der dich an eine Aktion erinnert.

Es gibt auch den Vorschlag, 10 kleine getrocknete Erbsen in die linke Hosentasche zu stecken und für jede durchgeführte Aktion eine Erbse in die andere Hosentasche wandern zu lassen.

Ich persönlich nutze eine einfache Aktionsliste in meinen Apple Notizen.

Die Methode, sich Aktionen nicht zu merken, sondern sofort aufzuschreiben, ist eine der Kernideen aus dem Buch „Getting Things Done“ (Die GTD-Methode) von David Allen.

So einfach es klingt, die Idee besteht darin, dass es unglaublich viel Energie kostet, sich im Laufe des Tages Dinge zu merken, die zu erledigen sind. Aktionen, die ich nicht sofort erledige oder mit Termin in den Kalender eintrage, wandern sofort in die Aktionsliste. Da ich diese Liste auf allen Endgeräten ständig dabei habe, habe ich ständig eine visuelle Erinnerungshilfe.

Noch eine Sache. Unser Gehirn liebt Belohnungen.

Wenn du also ein paar Aktionen erfolgreich abgeschlossen hast, dann belohne dich dafür. Gönn dir was.

Hierfür kannst du auch wieder Wenn..dann-Sätze verwenden.

„Wenn ich diese Woche mindestens fünf Aktionen abarbeite und eine Stunde für nächste Woche plan, dann gönne ich mir als Belohnung ein leckeres Abendessen in einem schicken Restaurant“

Eine andere Idee ist es, „Gamification“ zu nutzen. Es gibt zum Beispiel eine App, in der man einträgt, wieviel Wasser man im Laufe des Tages getrunken hat. Für jedes Glas gibt es einen kleinen bunten Fisch, die mit einem „Platsch“ in ein Aquarium springt. Kleine Freuden halten das Gehirn im Belohnungsmodus.

Probier es einmal aus.

Wenn du jetzt noch mehr Anleitung oder ein konkretes Coaching haben möchtest, um noch besser deine Ziele zu erreichen, dann kontaktiere mich gerne.